Produktionsverfahren
Hier läuft's rund
Die industrielle Fertigung eines runderneuerten Reifens konnte in den vergangenen Jahrzehnten enorm ausgebaut werden. Mit dem Einsatz hochtechnologischer Maschinenparks gelingt es, die dafür notwendigen Prozesse viel genauer zu steuern, als es früher möglich war. Computergesteuerte Spezialgeräte ertasten Unterschiede im Zehntelmillimeterbereich, andere dienen der Erkennung von Verletzungen der Karkassenstruktur. Neben all diesen Techniken steht als wichtiges Glied in der Fertigungskette der Mensch mit seiner Erfahrung und ergänzt das Verfahren mit manuellen und optischen Prüfungen.
Die Produktion eines runderneuerten King-Meiler Reifens kann unterteilt werden in die folgenden Schritte.
Produktionsverfahren im Video
Der gesamte Produktionsprozess der King-Meiler wird in bewegten Bildern gezeigt und erläutert. Begleiten Sie uns mit einem Klick auf das nebenstehende Video durch die Reifenproduktion und lernen dabei die einzelnen Bearbeitungsschritte in den jeweiligen Abteilungen kennen.
Schritt 1: Sortieren & Prüfen
Basis - Rückbau - Aufbau
Der abgefahrene Reifen bildet die Basis und muss nach sehr strengen Kriterien ausgesucht werden. Grundvoraussetzung ist, dass der gebrauchte Reifen frei von Schäden wie Schnitten, Blasen, Fremdkörpern oder sonstige Verletzungen ist.
Reifen Hinghaus GmbH verarbeitet ausschließlich ausgewählte Karkassen von Premiumherstellern mit einem maximalen Alter von 7 Jahren. Beschädigungen unterschiedlichster Art stellen ein Ausschlusskriterium dar. Nur einwandfreie und zum ersten Mal benutzte Neureifen genügen den hohen Ansprüchen eines zukünftigen „King-Meilers“ und schaffen den Sprung zum nächsten Bearbeitungsschritt.
Schritt 2: Rauen
Wo gehobelt wird, fallen Späne
Der nach diesen Ansatzpunkten inspizierte und ausgewählte Reifen hat erst etwas zu verlieren, bevor er gewinnen kann: jede Menge Raumehl. Vollautomatische Raumaschinen entfernen computergesteuert den alten Gummi und rauen den Reifen exakt auf die Kontur herunter, welche für die weitere Bearbeitung benötigt wird. Reifen Hinghaus GmbH nutzt Raumaschinen modernster Generation der Firma TRM / Marangoni. Der Maschinenführer bestimmt das Programm für den zu rauenden Reifen über einen Touchscreen nacheinander durch Auswahl von Dimension, Fabrikat und Profil.
Das bei diesem Schritt entstehende Raumehl kann aus ökologischer Sicht wertvoll weiteren Verwendungsformen zugeführt werden. Reifen Hinghaus GmbH sammelt es containerweise. Auf Recycling spezialisierte Firmen lassen daraus Material entstehen, welches beispielsweise auf Sport- und Spielplätzen zu finden ist oder auch im Straßenbau verwendet wird. Hohe Widerstandsfähigkeit gepaart mit erstaunlicher Flexibilität lassen noch zahlreiche weitere Einsatzgebiete zu.
Schritt 3: Belegen der Karkassen
Der trägt ganz schön dick auf...
Die Funktionsweise der Extruder, welche im nächsten Arbeitsschritt benötigt werden, ist – zweckgebunden – zwar im Grundsatz gleich, nutzt jedoch zwei unterschiedliche Belegeverfahren.
Im „Camelback“-Verfahren wird die neue Laufflächenmischung vom AZ-Extruder durch einen elektronisch verstellbaren Spritzkopf in der gewünschten Stärke und Breite herausgepresst und über den Applikator auf die Lauffläche der zuvor gerauten und auf eventuell vorhandene Unwuchten geprüften Karkasse aufgebracht. Die Auswahl der jeweiligen Gummimischung richtet sich nach dem späteren Einsatzzweck (Sommer-, Winter-, Ganzjahresreifen etc.). Die Belegestärke und das Umfangsmaß des Reifens werden während dieses Vorgangs ständig über eine Lasermessvorrichtung kontrolliert und visuell dargestellt. In einem zweiten Arbeitsgang trägt eine weitere Belegemaschine spezielles Seitenwand-Veneer auf die Reifenflanke auf.
Neben dieser Art des Belegens arbeitet Reifen Hinghaus GmbH zudem mit dem Orbitread-Verfahren, bei welchem ein schmaler Streifen der Gummimischung überlappend in mehreren Umdrehungen auf die Karkasse aufgetragen wird. Ein ausgeklügeltes Kamerasystem überwacht in Kommunikation mit modernster Software den gesamten Belegevorgang.
Es folgt die Weiterbearbeitung der Karkasse mit der „Black Swan“-Seitenwandbelegemaschine, in welcher die Reifenflanken über ein ausgeklügeltes Verfahren mit speziellen Strips umwickelt werden.
Schritt 4: Heizen
Heiß geht’s her
Der frisch applizierte Gummi verändert in den Heizpressen seine chemische Struktur; er vulkanisiert bei hohen Temperaturen und Drücken über einen voreingestellten Zeitraum aus. Bei der Vulkanisation geht der Gummi vom plastischen zum elastischen Zustand über. Dazu wird jeder Rohling in eigens für die zu erzielenden Dimensionen und Profile vorbereitete Pressen gelegt.
Der Rohling ist in diesen Pressen umgeben von Formsegmenten, welche in der Kombination aus erhabenen Rillen und Blöcken das spätere Aussehen des runderneuerten Reifens bestimmen. Mit dem Verschließen der Heizpressen fahren die Segmente zu einer geschlossen Form zusammen. Der Rohling wird durch den Gegendruck eines mit Wasser gefüllten Balgs von innen nach außen gepresst, wodurch der vulkanisierende Gummi in den Formsegmenten sein endgültiges Profil erhält.
Schritt 5: Finish
Letzte Kontrolle & Makeup
Um in der Reifenproduktion zu verhindern, dass im Vulkanisationsprozess sogenannte Schwundstellen entstehen, befinden sich in den formgebenden Segmenten der Heizpressen zahlreiche feine Entlüftungsdüsen, durch die beim gesamten Heizvorgang Luft und eventuell überschüssiger Gummi entweichen können. In der Endkontrolle werden auf halbautomatischen Entgratmaschinen Rundlauf- und Druckprüfungen vorgenommen und das überschüssige Gummimaterial entfernt.
Das Ergebnis ist...
Eine runde Sache: Der werkserneuerte Reifen.
Schritt 6: Versand
Schnell und gut verschickt
Gestützt von unserer über die Jahrzehnte ausgebauten Logistik beliefern wir unsere Kunden inner- und außerhalb Europas, dabei nach wie vor mit dem größten Anteil in Deutschland, mit runderneuerten "King-Meiler" in großem Umfang. Neben Auslieferung und Direktabholung mit Hilfe von Containern oder Lastzügen haben wir unser Angebot um den Versand auch an Ihre Kunden erweitert. Geschäfts- sowie Privatkunden erhalten die bei Ihnen - möglicherweise auch online - bestellten Reifen direkt von uns bequem an deren Anschrift, wahlweise zum Beispiel Fachwerkstätten zur korrekten Montage. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung und erfahren mehr über all die umfangreichen Optionen.